TU Braunschweig Lehrtätigkeit
Von April 2010 bis September 2012 leitet Johannes Fiedler den Fachbereich Städtebau des Instituts für Städtebau und Landschaftplanung, ab 2012 das Institut für Städtebau der TU Braunschweig (Vertretungsprofessur Nachfolge Walter Ackers). Gemeinsam mit dem Team, bestehend aus Melanie Humann, Manuela Kölke, Matthias Madaus, Ulrike Schacht und Volker Pietsch wird das gesamte Spektrum der städtebaulichen Lehre in Vorlesungen, Entwurfsstudios und Seminaren angeboten und von den Studierenden mit großem Engagement angenommen.
Haus-Straße-Raum
Entwurf Bachelor Architektur im WS 2010/2011: Für ein vormaliges Industrieareal am Rande der Innenstadt von Braunschweig werden in Gruppen mehrere Entwürfe für eine neue Struktur mit gemischter Nutzung erarbeitet. Dabei geht es darum, die Charakteristik des angrenzenden Bestandes mit seiner Kompaktheit und seiner fußläufigen Qualität zeitgemäß weiterzuführen. Zentrales Gestaltungskriterium ist das Zusammenwirken aus Gebäuden und Erschließungsflächen bei der Schaffung von öffentlichem Raum, wesentliches Instrument zur Erreichung dieses Zieles ist eine sorgfältig dimensionierte Parzellierung der Bauflächen. Aus den Entwürfen wird ein Leitmodell ausgewählt. Für die rund 100 Parzellen entwicklen die Studierenden in der Folge typische Gebäude und stellen sie in Modellen im Maßstab 1:500 dar. In der Zusammenstellung aller Gebäude mit einer typischen Freiflächengestaltung entsteht dann ein lebendiges Stück Stadt.
Zentripherie – Berlin
In Zusammenarbeit mit dem Institut für Geschichte und Theorie von Architektur und Stadt (Prof. Karin Wilhelm) wird im WS 2010/11 ein Master/Diplom-Entwurf durchgeführt, der sich mit einer Reihe von Brachflächen entlang der ehemaligen Zonengrenze in Berlin beschäftigt. Nach einer gemeinsamen Bearbeitung der unterschiedlichen Situationen, die sich nach dem Fall der Mauer in den einzelnen Stadtteilen ergeben haben, konzentriert sich die Bearbeitung auf die Brachflächen im Bezirk Kreuzberg. Es werden Programme und Stratgien entwickelt, wie eine Neunutzung dieser Flächen die bestehenden Nutzungen und Strukturen positiv ergänzen können. Das Spektrum der Interventionen reicht von Freiflächengestaltungen, Wohn- und Gewerbebebauungen bis zu Kunstwerken im öffentlichen Raum.
Projekt: Marie Tzschentke, Mirjam Scharnofske
Utopia Suburbia
Im Sommersemester 2011 wird ein Programm für die Bachelor-Abschlussarbeit durchgeführt, das sich mit einem gut angebundenen Randgebiet im Westen der Stadt Braunschweig auseinandersetzt. Als Alternative zu den dort von der Stadt Braunschweig betriebenen konventionellen Aufschließungen für Einfamilienhäuser werden auf den noch verfügbaren Flächen zwischen den Ortsteilen Lehndorf und Lamme innovative Urbanisierungsmodelle entwickelt, die einerseits die suburbanen Bedürfnisse (Eigentum, Selbstbestimmung, Garten) ansprechen, andererseits urbane Raumbildung, Fußläufigkeit und öffentliche Verkehrsmittel unterstützen. Dabei gilt es, geeignete Gebäude- und Raumtypen zu entwickeln und das richtige Maß der Verdichtung zu finden.
Ausschnitt aus Kollage: Andrina Lühs
Entwurfscamp in Wien Aspern, Juni 2011
Im Rahmen des Kompaktentwurfes zum Stadtentwicklungsprojekt aspern Seestadt in Wien, der im Zusammenarbeit mit der Wien3420AG durchgeführt wurde, kamen 11 Studierende der TU Braunschweig und drei Betreuer/innen in der Zeit vom 14. bis 18. Juni 2011 zu einem “Entwurfscamp” nach Wien. Thema des Entwurfes war die Neuinterpretation des Masterplans für das ehemalige Flugfeld Aspern im nördlichen Bereich, zwischen dem bereits entstehenden See und der Bahntrasse. Hier gibt es einige neue Anforderungen und es sollen auch die Erkenntnisse der laufenden Forschungsprojekte zu den Themen Mikroklima, Energieeffizienz und E-Mobilität eingearbeitet werden. Entsprechend dicht war das Informationsangebot, das die Beteiligten zu bewältigen hatten. Irgendwie blieb auch noch Zeit für das Erkunden der Umgebung mit Fahrrädern, der Besuch einiger Wohnbauprojekte und für das Testen der Freizeitqualität in und um das Containerdorf, das von ASPERN PUBLIK inmitten der Tiefbauarbeiten betrieben wird. Am Ende der Woche gab es eine Korrektur mit den Professoren Brederlau und Fiedler, eine stadtgeschichtliche Führung mit Prof. Wilhelm und einen künstlerischen Ausklang in der Ankerbrotfabrik in Favoriten.
Studio Aspern, SS 2011
Im Rahmen eines Diplom/Master – Entwurfsprogramms behandeln Studierende das Gebiet Aspern-Seestadt in Wien und erarbeiten als Alternative zum vorhandenen Masterplan Vorschläge für die künftige städtebauliche Struktur nördlich des Sees – einschließlich der Verknüpfung mit der Infrastrukturachse im Norden und den bestehenden Siedlungsgebieten im Westen und im Osten.
Projekt von Wolfgang König, Moritz Kühl und Jonathan Schuster:
Die Neuerung in der großräumigen Erschließungsstruktur besteht in der Einführung mehrerer O-W- Korridore, einer normal dazu verlaufenden NS-Achse und in der Tatsache, dass die östliche übergeordnete Erschließung mit dem Werksgleis gebündelt wird. Von der Autobahn kommend, erfolgt nun die Zufahrt zum Kernbereich über eine im rechten Winkel zur U-Bahn verlaufende Straße, die den Seepark tangiert. Die Bahnhofsachse wird übernommen.
Der westliche Grünzug wird als Siedlungsgebiet niedriger Dichte transformiert. Der östliche Grünzug wird – mit Hinblick auf seine übergeordnete Funktion – aufgeweitet, und zwar in der Form, dass die Freiflächen mit den lt. aktueller Planung in diesem Bereich vorgesehenen Gewerbebauten vermischt werden. Es ergibt sich also ein Bild einer Kulturlandschaft mit eingestreuten Gewerbehallen. Die westliche Grenze dieser Landschaft wird von der U-Bahntrasse gebildet.
Bei der westlich ansetzenden Bebauungsstruktur kommt es zu gegenüber dem MP 2007 zu einer stärkeren Polarisierung zwischen Hauptstraßen und Anliegerstraßen. Letztere sind generell versetzt zu einander angeordnet, d. es entstehen keine sekundären Durchfahrtskorridore. Auf diese Weise werden relativ kleine Baufelder definiert, die sich allerdings zu Quartieren gruppieren.
Auf der Ebene der Bebauung gibt es eine abfallende Dichte von der Bahnhofsachse in Richtung Westen, wo sich sie sich an den Charakter des Bestandes annähert. Während im zentralen Bereich das Prinzip der Randbebauung gilt, kommt es in Richtung Westen zu Feldern mit kleinen, freistehenden Baukörpern.

Projekt von: König, Kühl, Schuster
Ferienentwurf Adenbüttel August/September 2012
Für das niedersächsische Dorf Adenbüttel in der Nähe von Braunschweig wird im Sommer 2012 unter dem Titel „Dorf oder Suburbia“ ein Entwicklungskonzept erarbeitet, das auf die Realität des Ortes als „Wohnstandort mit vielen sozialen Funktionen“ eingeht. Unter den Themenschwerpunkten Programm, Image, Siedlungsentwicklung, Mobilität etc. werden in Zusammenarbeit mit Vertreter/innen der Ortsgemeinde innovative Konzepte entwickelt, die vor allem auf der qualitativen Ebene angesiedelt sind und dazu beitragen sollen, dass die Nachhaltigkeit dieser Siedlungsform sowohl in sozialer als auch in ökologischer Hinsicht künftig gewährleistet werden kann.
Exkursion nach Adenbüttel
Spatial Justice 2011
Am Institut für Städtebau finden unter der Leitung von Johannes Fiedler eine Reihe von Lehrveranstaltungen und Aktivitäten zu Fragen der Gerechtigkeit im Raum statt.
Am 2.11.2011 ist Edward SOJA zu Gast an der TU Braunschweig und kommentiert die Projekte aus den Lehrveranstaltungen zu Spatial-Justice. Es wird die Methodik skizziert, wie aus den einzelnen Fällen allgemeine Regeln und Instrumente abgeleitet werden können. Im Anschluss hält Edward Soja einen Vortrag zum Thema “Towards Spatial Justice”.
SOJA Edward W., 2010, Seeking Spatial Justice, Minneapolis, University of Minnesota Press
Broschüre_Radical Standard_deutsch
brochure_Radical Standard_english
Urbanization Day: 4.7.2012
Das Institut für Städtebau der TU Braunschweig unter der Leitung von Johannes Fiedler veranstaltet eine Tagung zu aktuellen Urbanisierungsthemen.
Gäste:
Marcus L. Rosa (São Paulo)
Phillip Rode (LSE_London)
Andries Geerse (WE LOVE THE CITY _Niederlande)
Johannes Fiedler berichtet von den aktuellen Recherchen zur Situation in Trioplis (Libyen)
Urbanization_Day_TUBS
Antrittsvorlesung _TU Braunschweig: Die offene Stadt
Zum Sommersemester 2010 übernimmt Johannes Fiedler interimistisch die Leitung des Lehrstuhls für Städtebau
am Institut für Städtebau und Landschaftsplanung
der TU Braunschweig.
> fiedler antrittsvorlesung_die offene Stadt
archurb · 05.11.2020
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