Cabo Verde – Kap Verde
InforCidade 2011 / 2012
Forschungsprojekt durchgeführt von der Universidade de Cabo Verde (UniCV) und der Technischen Universität Graz, Institut für Wohnbau, gefördert durch den OeAD (Österreichischer Akademischer Austauschdienst)
Programm APPEAR – eine von der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit getragene Förderungsmaßnahme für den universitären Nord-Süd-Austausch.
Anbahnungsphase Beginn – Jänner 2011
20 Jahre Planungszusammenarbeit mit Kap Verde
Der Staat Kap Verde, vor der westafrikanischen Küste gelegen, hat seit seiner Unabhängigkeit von Portugal im Jahr 1975 und besonders seit der demokratischen Wende im Jahr 1990 einen beeindruckenden Entwicklungsprozess absolviert und vergleicht sich heute in allen Aspekten mit den anderen Inseln des makaronesischen Archipels – den Azoren, Madeira und den Kanaren. Mit der Übernahme dieses wirtschaftlichen und kulturellen Modells wächst auch der Druck auf den Raum und auf die Naturlandschaft. Daher hat sich der Staat Kap Verde einer umfassenden Raumordnung und den Prinzipien der nachhaltigen Stadtentwicklung verpflichtet.
Die Bemühungen zur Umsetzung dieser Politik wurden wesentlich von der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit unterstützt. Da Kap Verde 2008 von den Vereinten Nationen von der Gruppe der ärmsten Länder zu den Ländern mittleren Einkommens aufgewertet wurde, verändert sich auch die Zusammenarbeit mit Österreich: weg von der klassischen Entwicklungszusammenarbeit und hin zu einer Unterstützung im Rahmen der strategischen Partnerschaft zwischen der Europäischen Union und Kap Verde sowie einer verstärkten wirtschaftlichen Kooperation.
Johannes Fiedler war von 2003 bis 2011 im Auftrag der Austrian Development Agency in Kap Verde als Berater tätig und hat im Rahmen zahlreicher Kurzeinsätze zu wesentlichen Entwicklungen in der Raumplanung und im Städtebau beigetragen.
Die Vorhaben wurden von ECOTEC GmbH, Wien, durchgeführt.
Hans-Georg Stoisser betreute die Maßnahmen des Institution Building.
Projekt DGOTDU, 2008–2011
Beratung des Planungsministeriums
- Aufbau einer Abteilung im nationalen Planungsministerium, die für die Freigabe der kommunalen Pläne und für die Durchführung von regionalen und nationalen Planungen zuständig ist (DGOTDU).
- Mitarbeit an der Gesetzgebung (Regulamento Nacional de Ordenamento de Território e Pleaneamento Urbanístico)
siehe Publikation: Contratos com o Futuro
Präsentation der Publikation am 25.1.2011 in Praia, Cabo Verde
Vorstellung durch die Ministerin für Raumplanung und Wohnbau, Frau Sara Maria Duarte Lopes: “Das Ordnen, Planen und Verwalten unseres wertvollen Territoriums ist ein Muss, eine moralische Verpflichtung für alle Generationen von KapverdianerInnen”
Präsentation der Publikation am 25.3.2011 in Wien
Vortragende: Johannes Fiedler und Hans-Georg Stoisser, ECOTEC GmbH, Wien und Hannes Hauser, Bundesministerium für Auswärtige und Europäische Angelegenheiten
Projekt GTM, 2003–2007
Beratung der Gemeinden der Insel Santiago
- Vergabe von Entwicklungs- und Bebauungsplänen an lokale Planungsbüros
- Betreuung der Planungsprozesse auf Seite der beauftragenden Gemeinden
- Entwicklung von Planungsstandards für die unterschiedlichen Formate
- Ausbildung von Mitarbeiter/innen der Gemeinden
Im Auftrag der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit betreute Johannes Fiedler die Gemeinden der Insel Santiago im Bereich der Raumplanung und Siedlungsentwicklung. Gemeinsam mit den technischen Büros dieser Gemeinden wurden Planungsaufgaben definiert und an lokale und internationale Planungsbüros vergeben. Im Zuge der Bearbeitung dieser Pläne konnten zahlreiche methodische und inhaltliche Fragen standortübergreifend behandelt werden und es entstand die Grundlage zur nachfolgenden Gesetzgebung (s. Projekt DGOTH).
Workshop in São Domingos
Eine der Aktivitäten dieses Projektes war die Behandlung des Straßenraums in der Gemeinde São Domingos, wo im Zuge der Asphaltierung der Durchzugsstraße mit großen Veränderungen im Gebrauch des Straßenraums zu rechnen war.
Die traditionelle, dörfliche Nutzung wird durch den zunehmenden Autoverkehr verdrängt, und die Asphaltierung dieser Durchzugsstraße wird diesen Prozeß beschleunigen. In diesem Zusammenhang wird auch das Gender-Thema relevant. Wie nehmen unterschiedliche Gruppen der Bevölkerung Raum in Anspruch?
Im Workshop wird die tatsächliche Nutzung der Straße analysiert und es werden Konzepte entwickelt, wie die Neugestaltung im Zuge der Asphaltierung aussehen sollte, damit die Qualität und Sicherheit dieses „sozialen Raumes“ gewährleistet bleibt.
A Estrada e a Vila, Workshop in São Domingos, Cabo Verde, Mai 2005
> Espaço urbano da vila de São Domingos
Zum Abschluss dieses Projektes fand im Juni 2007 eine Ausstellung der Ergebnisse in der Biblioteca Nacional in Praia statt.
Eröffnung durch Felisberto Viera, Bürgermeister der Stadt Praia und Ramiro Azevedo, Minister für Planung der Republik Kap Verde, 10. Mai 2007
siehe Publikation: A Lógica do Crescimento
siehe Publikation: A Lógica do Crescimento
1983–1986 Stadtsanierung auf der Insel Santiago
Städtepartnerschaft: Leibnitz (Steiermark) – Pedra Badejo (Santiago)
unterstützt von der Österreichische Entwicklungszusammenarbeit
Als eine von zahlreichen Aktivitäten der Städtepartnerschaft wird von Johannes Fiedler, Jördis Tornquist und Hans-Georg Stoisser ein partizipatives Stadtsanierungskonzept für den zentralen Bereich der Stadt Pedra Badejo durchgeführt.
archurb · 01.01.2011
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